Ein Paradigmenwechsel in der IT-Sicherheit
Unser Verständnis von IT-Sicherheit hat sich über die Jahre erheblich verändert. Früher bestand der Gedanke darin, ein starkes Perimeter - den äußeren Schutzring - um das firmeneigene Netzwerk zu bauen. Die Netzwerksicherheit war stark an den physischen Standort gebunden und hing von der Fähigkeit ab, die Mauern hoch und stark zu halten.
Aber wie bei so vielen anderen Dingen, hat auch hier die Cloud das Spiel verändert.
Das alte Perimeter-Modell
In der Vergangenheit konzentrierte sich das Netzwerkperimeter-Modell auf den Schutz der internen IT-Infrastruktur. Dieses Modell ging davon aus, dass alles innerhalb des Perimeters - also innerhalb des Netzwerks - sicher ist, während alles außerhalb potenziell unsicher ist. Dieses Modell war effektiv, solange sich alle IT-Ressourcen und Anwendungen innerhalb des Netzwerks befanden.
Die Rolle der Cloud
Mit der steigenden Akzeptanz der Cloud-Technologie hat sich das traditionelle Perimeter-Modell als unzureichend erwiesen. Heutzutage befinden sich viele IT-Ressourcen und Anwendungen außerhalb des traditionellen Netzwerkperimeters in der Cloud. Das bedeutet, dass die Kontrolle und der Schutz dieser Ressourcen nicht mehr allein durch das Abschotten des Netzwerks erreicht werden können.
Zudem hat die Cloud den Zugang zu Unternehmensressourcen dezentralisiert. Mitarbeiter können jetzt von überall auf Unternehmensanwendungen zugreifen - sie benötigen lediglich eine Internetverbindung. Dieser Paradigmenwechsel bedeutet, dass das Sicherheitsmodell sich von einem physischen Perimeter zu einem Identitäts- und Zugriffsverwaltungszentrierten Modell verlagern muss.
Das neue Perimeter: Die Cloud
In der modernen IT-Landschaft ist das Netzwerkperimeter durch die Cloud ersetzt worden. Das bedeutet, dass die Sicherheit nun von der Fähigkeit abhängt, den Zugang zu Cloud-Anwendungen und -Diensten zu kontrollieren und zu sichern. Dies erfordert eine starke Identitäts- und Zugriffsverwaltung sowie robuste Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der Cloud-Umgebung. Im Kern steht hier der Fokus auf die "Drei A":
- Authentifizierung: Überprüfung der Identität der Benutzer und Systeme, die auf Ressourcen zugreifen wollen.
- Autorisierung: Gewährung von Zugriffsrechten und -berechtigungen basierend auf der Authentifizierung.
- Accounting: Nachverfolgung und Aufzeichnung der Zugriffs- und Nutzungsvorgänge, um Compliance und Auditierbarkeit zu gewährleisten.
Das Cloud-Perimeter-Modell berücksichtigt die Realität der heutigen IT-Landschaft: Ressourcen sind über die Cloud verteilt und Benutzer greifen von verschiedenen Standorten und Geräten aus auf sie zu. Daher konzentriert sich die Sicherheit weniger auf das Verhindern von Zugriffen und mehr auf das Management, wer was unter welchen Umständen tun darf.
Zusammenfassung
Die Verlagerung des Perimeters von einem physischen Netzwerk zur Cloud ist eine natürliche Entwicklung angesichts der zunehmenden Digitalisierung und Nutzung der Cloud-Technologie. Es ist ein Paradigmenwechsel, der einen völlig neuen Ansatz zur Sicherheit erfordert - einen, der die dezentralisierte Natur der modernen IT-Welt berücksichtigt.
In der heutigen Welt ist die Cloud das neue Perimeter. Um in dieser neuen Landschaft sicher zu sein, müssen Unternehmen einen klaren Fokus auf Identitäts- und Zugriffsmanagement legen und robuste Cloud-Sicherheitsstrategien implementieren. Denn letztendlich liegt die Sicherheit des Unternehmens nicht mehr nur in den Händen der IT-Abteilung, sondern in der Cloud.
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